Aktuell vom 23.12.2009
0 Gomtuus bedeuted, der Film ist schlecht und ihr solltet ihn euch nicht ansehen.
1=Nicht gut, aber wenn euch das Thema Spass macht reingehen.
2=Okay, aber irgendwas wurde maechtig verkorkst.
3=Gut, hier wird einem auf jeden Fall was geboten.
4=Klasse der Film ist mehr als nur gute Unterhaltung.
5=Spitze im Prinzip wurde hier ueberhaupt nichts falsch gemacht.
6=Meisterhafte Kinokunst mit Besuchspflicht.

Bildquelle: Film Guru Company

Der "Gomtuu des Jahres 2009 " geht an:

Inglorious Basterds

 

Meatgrinder (Dezember 2009)

Horror-Drama, Thailand 2009
Laenge: 101 Minuten
Filmfigur Darsteller
Buss Mai Charoenpura
Atapon Rattanaballang Tosawat
Bua Tirachaya
Aoi Somchai Sakdikul
A Duangta Tungkamanee
A  
Regie, Drehbuch Tiwa Moeithaisong
Drehbuch Samonggu

Buss, eine Strassenkoechin, hat ein kleines Nudelrestaurant in dem die Kundschaft gerne ihre koestlichen Mahlzeiten bestellt. Doch den meisten ist ihr dunkles Geheimnis unbekannt. Buss laesst Passanten, die sich zu sehr in ihre Angelegenheiten mischen "verschwinden" und verarbeitet deren Fleisch zum Teil als Zutaten fuer ihre Speisen. Doch warum tut sie das? Der Student Atapon, dessen Freund Aoi verschwunden ist, forscht nach und lernt Buss so kennen.

Lasst euch nicht von dem platten Splatternamen abschrecken: Meatgrinder ist ein Geheimtip fuer Freunde des Asiatischen Kinos etwa des Filmemachers Wong Kar Wai, denen obendrein derbe Bilder von Schnetzeleien nichts anhaben. Die grausige Geschichte entspinnt sich nach und nach auf beeindruckend realitaetsnahe Weise. Eine Bildsprache zwischen Farbigkeit, monochromatischer Darstellung und Solarisationseffekten schickt, verwirrt oder sorgt fuer Desorientierung, ohne das man die eigentlich einfach verstaendliche Handlung in staendigen Zeitspruengen nicht mehr ueberblicken koennte. Die Darstellerin von Buss zeigt eine Bandbreite von Liebenswuerdigkeit ueber Trauer, Hass bis hin zu Psychophatie. Eingebettet ist die Handlung in die politischen Unruhen Thailands in den 1970er Jahren. Einziger Minuspunkt: Gegen Ende ist der Film etwas zu lang und verliert dadurch etwas an seiner Dramatik und tragischen Tiefe.

Asia Horror Kult zum Mitnehmen Bitte

 

 

   

Halloween 2 (Dezember 2009)

Horror-Remake, USA 2009
Laenge: 103 Minuten
Filmfigur Darsteller
Michael Myers Tyler Mane
Laurie Strode Scout Tayler-Compton
Sheriff Lee Brackett Brad Dourif (Bekannt aus "Alien 4" und "Star Trek Voyager" )
Dr Samuel Loomis Malcolm McDowell (Bekannt aus "Star Trek Generations")
Deborah Myers Sherry Moon Zombie (Bekannt aus "Devils Rejects")
Annie Brackett Danielle Harris
Harley David Angela Trimbur
Mya Rockwell Brea Grant (Bekannt als Daphne aus "Heroes")
   
Regie, Drehbuch Rob Zombie
Buch John Carpenter, Debra Hill

Obwohl alle glauben Michael Myers sei tot (?) weiss Laurie, dass dem nicht so ist. Sie traemt naemlich oft schlecht von jenem gemeinen, gewissenlosen Massenmoerder und ahnt dessen Rueckkehr rechtzeitig zum 31. Oktober. Gleichzeitig bereichert sich Dr Loomis mit einem Buch ueber Myers Geschichte und erntet dafuer von den geschockten Verbliebenen gebuehrend Zorn. Ausserdem planen einige Maedels eine aufregende Halloween-Party.

Wie in Remake Teil 1 schafft es Rob Zombie einen grandiosen Start hinzulegen mit tollen stilllebenartigen Bildern, derben Sounds, klassischen kurzen Gespraechen und haufenweise anderen Reminiszenzen an Halloweenn. Die Dialoge sind kurz und teilweise lustig und gut geschrieben. Ploetzlich sinkt das Niveau des Films rapide ab: Die Handlung wird schwer konfus, Myers Geschlachte selbstzweckhaft. Auch wenn es das vielleicht frueher schon war, jetzt wirkt es stumpfsinnig und langweilig. Der hohe kuenstlerische Anspruch wird nicht durchgehalten und die Stars verkuemmern in ihren Rollen unter Wuerde - Schade.

Zunaechst hitverdaechtig, spaeter schlapp
   

Lady Blood (Dezember 2009)

Horror-Thriller, Frankreich 2008
Laenge: 90 Minuten
Filmfigur Darsteller
Yanka Emanuelle Escourrou (Auch Drehbuch)
Jo Laumier Philippe Nahon
Pagelli Serge Riaboukine
Veronique Shirley Bousquet
Lionel Barthez Luc Shiltz
Henri Latour Richard Sammel
   
Regie, Drehbuch Jean-Marc Vincent
Drehbuch Hubert Chardot

Die franzoesische Provinz wird von grauenhaften Morden erschuettert. Polizistin Yanka, vorbelastet mit ebenso schrecklicher Vergangenheit, die im Prequel erzaehlt wurde, geht den Untaten nach. Ihr Partner, ein profilloser Grossstadtcop unterstuetzt sie mehr oder weniger dabei. - Als Kenner franzoesischen Horrors erwartet man zu Beginn nicht weniger als hochklassigen Schockerspass, muss aber bald die Freude ueber Bord werfen. "Lady Blood" ist ein konfuser, langweiliger Splatterkrimi ohne Witz oder angenehmen Grusel, besetzt mit tristen Schauspielern. Die deutsche Fassung glaenzt obendrein mit Synchronsprechern in den Nebenrollen, die offenbar Schlaftabletten in Mengen verzehrt haben. Die Konflikte innerhalb der Polizei sind unglaubhaft und total ueberzogen, auch wenn sie allgemein gesehen irgendwo ja eine liebgewonnene Eigenart der modernen Krimis geworden sind.

Durchaus ersparenswert

 

   

Inglorious Basterds (August 2009)

Resistance-Drama - Darsteller: Mélanie Laurent (Shosanna Dreyfus), Christoph Waltz (Hans Landa), Brad Pitt (Aldo Raine), Daniel Bruehl (Fredrick Zoller), Diane Kruger (Bridget von Hammersmark), Eli Roth (Donnie Donowitz), Til Schweiger (Hugo Stiglitz), Gedeon Burkhard (Wilhelm Wicki), Michael Fassbender (Archie Hicox), Jacky Ido (Marcel), Denis Menochet (Perrier LaPadite), Sylvester Groth (Joseph Goebbels), Martin Wuttke (Adolf Hitler), Mike Myers (General Ed Fenech), Bela B (Tuersteher); Regie: Quentin Tarantino; Laenge: 154 Minuten

Shosanna, eine juedische Franzoesin, kaempft in der Resistance gegen die Nazi-Besatzer im 2.Weltkrieg. Um nicht aufzufallen hat sie ihren Namen in Emanuelle geaendert. Als der deutsche Kriegsheld Zoller auftaucht und ein Propagandafilm ueber seine Heldentaten ausgerechnet in Shosannas Kino zeigen soll, wittert sie eine Chance viele Nazis auf einen Schlag zu beseitigen. Gleichzeitig erfahren die Inglorious Basterds, eine geheime Untergrundkaempfertruppe der Amerikaner, bestehend aus Ueberlaeufern und juedischen Kaempfern unter der Leitung von Aldo Raine, von der Naziversammlung im Kino.

Unterteilt in mehrere spannende Kapitel bekommt man hier eine klassisch gestrickte aber unvorhersehbare Geschichte mit viel Unterhaltungen, Planungen und Verhoeren serviert. Der Film startet behaebig, fast langweilig, aber intensiv und wird immer packender. Ungeheures Augenmerk liegt auf der Charakterzeichnung, bei der selbst absolute Nebendarsteller wunderbar inszeniert werden. Obwohl hart und ernst von der Thematik ueberrascht Inglorious Basterds immer wieder mit coolen Spruechen und extrem witzigen Momenten. Insbesondere Christoph Waltz als SS-Mann Hans Landa glaenzt mit Bosheit und Humor. Die Auswahl der Musikstuecke ist einmal mehr ein Megaknaller und teilweise Tarantino-untypisch. Hervorheben muss man auch Schauplaetze und Kulissen. So toll ausgesuchte und augestattete Orte sieht man nicht oft in Filmen. - Okay, einen Makel zu finden ist nicht einfach, aber hin und wieder wirkt der Film behaebig oder etwas zu stilisiert. Das ist natuerlich absolut so gewollt.

Wo steigt das Bratwurst-Grillfest?

 

 

   

Harry Potter - und der Halbblutprinz (Juli 2009)

Fantasy-Abenteuer - Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry Potter), Emma Watson (Hermine Granger), Rupert Grint (Ron Weasley), Robbie Coltrane (Hagrid), Michael Gambon (Albus Dumbledore), Alan Rickman (Severus Snape), Tom Felton (Draco Malfoy), Mathew Lewis (Neville Longbottom), Helena Bonham Carter (Bellatrix Lestrange) Jim Broadbent (Horace Slughorn), Evanna Lynch (Luna Lovegood), Bonnie Wright (Ginny Weasley); Regie: David Yates; Drehbuch: Steven Klowes; Buch: J.K. Rowling; Laenge: 153 Minuten

Teil 6 der Abenteuerserie: Auf der Suche nach Informationen wie man Voldemort besiegen kann besuchen Harry und Dumbledore den ehemaligen Hogwarts-Prof Slughorn. Sie vermuten, dass er Kenntnisse ueber den boesen Zauberer besitzt. Obwohl Slughorn an die Zauberschule zurueckgeholt werden kann, scheint er Dinge zu verheimlichen. In seinem Lehrfach "Zaubertraenke" erzielt Harry tolle Ergebnisse, da er die Aufzeichnungen eines gewissen Halbblutprinzen besitzt. Um wen handelt es sich dabei wohl?

Geradlinig und leicht begreifbar wird der finale Teil 7 vorbereitet. Dabei ist viel Liebe zwischen den jungen Zauberern im Spiel und einige lustige Episoden werden erzaehlt. Harry selbst ist mittlerweile ziemlich souveraen und bemueht sich verbissen, teilweise rabiat um neue Erkenntnisse, wie man Voldemort abrasieren kann. Die Verbindung zwischen Harrys und Dumbledores knallharter Recherche und den leichter Romantik gelingt nicht so gut und wirkt unpassend. Spannende Hoehepunkte und dramatische Wendepunkte wie in "Der Gefangene von Azkaban" vermisst man leider.

Wenig ueberraschende aber romantische Zaubergeschichte

 

   

Transformers 2 - Die Rache (Juli 2009)

Action - Darsteller: Shia LaBeouf (Sam Witwicky), Megan Fox (Mikaela Banes), John Turturro (Agent Simmons), Kevin Dunn (Ron Witwicky), Julie White (Judy Witwicky), Ramon Rodriguez (Leo), Josh Duhamel (Captain Lennox), Tyrese Gibson (Sergeant Epps); Regie: Michael Bay; Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman, Ehren Kruger; Laenge: 150 Minuten

Sam Witwicky wollte eigentlich sein Studium am College sowie ein normales Leben beginnen, doch der Kontakt mit einem alten Artefakt ruft in ihm eigenartige Visionen hervor. Unterdessen verursachen boese Decepticon-Transformer weltweit Chaos. Frueher oder spaeter liegte es wieder am Team um Sam und seinen Autobots etwas gegen die zurueckgekehrte Bedrohung zu unternehmen.

Sehr aehnlich Teil 1 erlebt man hier einen eigenartigen Mix aus Sams unterhaltsamen College-Geschichten samt seiner abgedrehten Eltern und bombastischen Kriegsschlachten zwischen Autobots, Decepticons und der US Army. Und das ueber 2einhalb Stunden! Hervorzuheben sind wieder die phaenomenalen Soundeffekte und allercoolste Transformer. Verglichen mit dem ersten Teil ist die Action nicht mehr so selbstzweckmaessig sondern ein wenig plausibler inszeniert. Geschickt wird verschleiert, dass der Film 0 Tiefgang besitzt. Den wollten die Drehbuchautoren wohl unbedingt vermeiden. Ah ja, Militaerpathos gibts reichlich wie gewohnt.

"Optimus Prime"-maessig, aber ohne echte Story

 

   

Terminator - Die Erloesung (Juni 2009)

Endzeit-Action / Science Fiction - Darsteller: Christian Bale (John Connor), Sam Worthington (Marcus Wright), Anton Yelchin (Kyle Reese), Michael Ironside (General Ashdown), Bryce Dallas Howard (Kate Connor), Moon Bloodgood (Blair Williams), Helena Bonham Carter (Serena), Common (Barnes), Jadagrace (Star), Jane Alexander (Virginia); Drehbuch: John Brancato, Michael Ferris; Regie: Joseph McGinty Mitchell; Laenge: 115 Minuten

In naher Zukunft hat der Tag der Abrechnung stattgefunden und die Maschinen haben weitgehend die Herrschaft erlangt. Einige Widerstandsgruppen bieten den Terminatoren in der postapokalyptischen Welt einen erbitterten Kampf und werden inoffiziell vom charismatischen John Connor gefuehrt, der ja sein Leben lang auf diese Rolle vorbereitet wurde (wie man weiss, wenn man die Vorgaenger-Filme gesehen hat). Bei einer Aufklaerungsmission der Aufstaendler wird eine Art Labor freigelegt. Aus diesem entkommt Marcus Wright, ein ehemaliger Verbrecher, der sich dem Widerstand anschliessen will, um sich an Skynet zu raechen. Er wird von dem jungen Kyle Reese (Johns zukuenftigem Vater!) entdeckt.

Ein neues und doch irgendwie bekanntes Szenario erwartet uns nun: Die nuklaer zerstoerte Ostkueste der USA, erinnert ein wenig an das Computerspiel "Fallout". Anstatt der obligatorischen Flucht vor dem boesen Terminator, dreht sich nun alles um guerilla-artige Kaempfe, wunderbar hart und rasant praesentiert und spitzenmaessig vertont. Man bekommt das geliefert, was seit dem ersten Terminator-Film so fasziniert und dies eine Spur intensiver und mitreissender als etwa in "Transformers 1". Die Story ist einfach, ueberrascht aber in Details und ist dadurch richtig unvorhersehbar. Das bekannte Paradoxon um John Connors Vater wird noch komplexer und schickt langsam gehoerig. Leider muss man aber auch etwas negatives konstatieren: Der trashige Charme inklusive markiger Sprueche von Arni fehlt nun natuerlich und das neue Szenario schreckt manche vielleicht ab.

Endgeile Endzeitkost

 

 

   

Star Trek (Mai 2009)

Science Fiction - Darsteller: Chris Pine (James T. Kirk), Zachary Quinto (Spock), Karl Urban (Dr Lenard McCoy "Pille")), Eric Bana (Nero), Simon Pegg (Montgomery Scott), Zoe Saldana (Niota Uhura), John Cho (Hikaru Sulu), Anton Yelchin (Pavel Chekov), Bruce Greenwood (Captain Christopher Pike), Leonard Nimoy (Alter Spock), Ben Cross (Sarek), Winona Ryder (Amanda Grayson), Chris Hemsworth (George Kirk), Rachel Nichols (Orionmaedchen); Regie: JJ Abrams; Drehbuch: Alex Kurtzman und Roberto Orci; Produzenten: Damon Lindelof und Bryan Burk; Laenge: 127 Minuten

Der Heimatplanet von Romulaner Nero wird Ende des 24. Jahrhunderts durch eine Supernova der Romulus-Sonne bedroht. Botschafter Spocks Versuch den Romulanern durch Erzeugung eines kuenstlichen schwarzen Lochs in der kollabierenden Sonne zu helfen, misslingt. Stattdessen saugt das Raumphaenomen Neros Raumschiff in die Vergangenheit. Voller Zorn trachtet er fortan danach es Spock heimzuzahlen und alle Foederations-Planeten als Vergeltung zu vernichten.

Die Vorgeschichte und Motive Neros erschliessen sich aber den Kinozuschauern erst nach und nach. So erlebt man zunaechst Episoden aus der Jugend der Enterprise-Helden Kirk, Spock, Pille, sowie allen anderen Besatzungsmitgliedern. Diese sind kurzweilig, rasant und unterhaltsam gestaffelt. Lobenswert auch die Bemuehung alle Science-Fiction-Fans ohne Star-Trek-Vorkenntnisse zu erfreuen. Alte Trek-Hasen erkennen natuerlich unzaehlige Details wieder. Es wurde also ein guter Kompromiss zwischen der originalen Vorlage aus den 60ern und heutigem Kinostandard gefunden. Wer die Filme des Regisseurs kennt, weiss dass sehr viel Wert auf heftige Action gelegt wird. Allerdings gibt es auch viele lustige Elemente, vor allem Pille und Scotty sind da leicht Matchwinner.

Negativ aufgefallen ist die grausam unoriginelle Filmmusik, die duenn von alten Themen abgepaust wurde. Zudem kann man der Art wie die eigentlich passable Story-Idee umgesetzt wurde nicht viel abgewinnen. Haarstraubender Zeitreise-Wahn, diesmal durchs Schwarze Loch. Aber das ist ja gute alte Tradition. Reingehen tun die Trekkies und Gomtuu-Freunde sowieso. Also spreche ich eine Empfehlung fuer alle Kinofans aus, die Action oder Science Fiction nicht scheuen. Noch eins: Man vermisst Captain Picard!

Packende Space-Action

 

   

Watchmen - Die Waechter (Maerz 2009)

Comic-Science-Fiction-Thriller - Darsteller: Patrick Wilson (Nite Owl), Malin Akerman (Silk Spectre), Jackie Earle Haley (Rorschach), Billy Crodup (Dr. Manhattan), Matthew Goode (Ozymandias), Jeffrey Dean Morgan (Comedian), Carla Gugino (Sally Jupiter), Matt Frewer (Moloch); Zeichner der Comicvorlage: Dave Gibbons; Comicautor: Alan Moore; Drehbuch: David Hayter, Alex Tse; Regie: Zack Snyder; Laenge: 158 Minuten

Im fiktiven Amerika des Jahrs 1985 regiert Richard Nixon als Praesident und der Kalte Krieg spitzt sich auch hier ernst zu. Superhelden sind eigentlich etwas Normales geworden, aber wenige sind noch motiviert genug oder dazu in der Lage etwas gegen die traurige Lage der Welt zu unternehmen. Als der alternde Comedian ermordet wird, beschliesst Rorschach, sein ehemaliger Kollege, das zerfallene Heldenteam der Waechter zu reaktivieren.

Der meisterhafte Comic aus den 80ern war mit einer ueberaus komplizierten und wechselhaften Story versehen und versetzte den Leser mitten in eine laufende Geschichte mit Zeitspruengen in die Vergangenheit. Genauso tut dies die gelungene Filmadaption und vermag so einerseits die Fans zu entzuecken, aber kann andererseits Neulinge leicht ueberfordern. Denn Watchmen bietet mehr Tiefgang und verworrene Storyschnipsel als etwa "Hellboy" oder "Ironman". Extrem nah am Comic bewegt sich der ungewoehnliche Film. Kostueme, Helden-Utensilien, Fahrzeuge, sogar originale Bildausschnitte, Perspektiven und Kompositionen wurden nachempfunden. Man hoert zudem Musik aus der passenden Zeit. Auf Schauspieler-Stars wurde verzichtet und mehr Wert auf die Aehnlichkeit zum Original gelegt. Freunde der etwas raueren Gangart werden wie erwartet ueber saftiges Ableben von Boesewichten erfreut sein. Ueber die enorme Laenge des Films schleicht sich vielleicht etwas Muedigkeit ein, aber auch da laesst sich nichts kritisieren, denn es gibt nun mal sehr viel Handlung, die erzaehlt werden will. "Watchmen" bewegt sich ungefaehr im Qualitaetsbereich von "Sin City", doch hundertprozentig kann man die Filme nicht vergleichen.

Watch the Watchmen

 

 

Underworld - Aufstand der Lykaner (Maerz 2009)

Vampir-Action - Darsteller: Michael Sheen (Lucian), Bill Nighy (Viktor), Rhona Mitra (Sonja), Jared Turner (Xristo), Steven Mackintosh (Andreas Tanis), Kevin Grevioux (Raze), Tania Nolan (Luka), Dale Pavinski (Lykanerhaeuptling); Regie: Patrick Tatopoulos; Drehbuch: Danny McBride; Laenge: 92 Minuten

Viele hundert Jahre vor den Ereignissen, die uns aus Underworld und Underworld Evolution bekannt sind, knechten die Todeshändler, ein aristokratischer Vampirclan, den bisher wahrscheinlich einzigen Lykaner Lucian, der sein Sklavendasein zunaechst akzeptiert. Doch als er nach einer Rettungstat fuer seine Vampirfreundin Sonja sogar noch bestraft wird, reicht ihm die Ungerechtigkeit endgueltig. Er rekrutiert Gefangene aus den Verliesen als Verbuendete. Diese wurden kuerzlich ebenfalls Werwolfbissen ausgesetzt um als monstroese Handlanger dienen zu koennen.

Da es sich um ein Prequel handelt, verlangt der Film keine Vorkenntnisse aus der "Underworld". Wer sich jedoch auskennt, weiss was ihn erwartet: Brachiale Schlachten, schoene Kostueme und duestere Orte. Rund 80 Minuten des Films gehen dabei fuers grobe Handwerk des Kaempfens drauf. Viel zu selten erfaehrt man alltaegliche Kleinigkeiten aus der mysterioesen Welt der Dunkelheit. Man fragt sich einfach, hey, was macht beispielsweise Sonja, wenn sie nicht gerade mit ihrem Schwert Werwoelfe schlachtet?

"Selene" Kate Beckinsale fehlt
   

Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat (Januar 2009)

Kriegsdrama - Darsteller: Tom Cruise (Claus Schenk Graf von Stauffenberg), Bill Nighy (Friedrich Olbrecht), Kenneth Branagh (Henning von Tresckow), Carice van Houten (Nina von Stauffenberg), Christian Berkel (Mertz von Quirnheim), Thomas Kretschmann (Otto Ernst Remer), David Bamber (Adolf Hitler), Matthias Schweighöfer (Leutnant Herber), Wotan Wilke Möhring (Feldwebel Kolbe), ; Regie: Bryan Singer Laenge: 121 Minuten

Waehrend des Zweiten Weltkriegs erwaechst in Wehrmachts-Oberst Stauffenberg die Gewissheit, dass die deutsche Regierung unter Adolf Hitler die Nation und ganz Europa ins Verderben fuehrt. Nachdem der Veteran kriegsversehrt nach Deutschland zurueckkehrt, schliesst er sich einer geheimen Gruppe Widerstaendler um General Olbricht an, die eine Absetzung, wenn nicht gar den Tod des Fuehrers beabsichtigen. In der Folge soll die sogenannte Operation Walküre einen Machtwechsel und schliesslich den erhofften Waffenstillstand mit den Alliierten ermoeglichen. - Geradlinig und dicht an der historischen Grundlage erzaehlt der Film die Geschichte der gefaehrlichen und heldenhaften Attentatsplanung, -Ausfuehrung und den Folgen. Dabei haelt er dem Vergleich mit dem deutschen Film "Stauffenberg" (von 2004, mit Sebastian Koch) stand, auch wenn etwas weniger Spannung aufkommt, dafuer mehr auf die Charaktere eingegangen und die Handlung straffer vorangetrieben wird. Einige originalgetreue Schauplaetze, Flug- und Fahrzeuge werden zum Leben erweckt und lassen das 95 Mio Dollar Budget erahnen. Viel besser haette man den Stoff jedenfalls kaum verfilmen koennen.

Eindrucksvoll und ernst

 

   

Transporter 3 (Januar 2009)

Action - Darsteller: Jason Statham (Frank Martin), Natalia Rudakova (Valentina), François Berléand (Tarconi), Robert Knepper (Jonas Johnson), Jeroen Krabbé (Leonid Vasiliev); Regie: Olivier Megaton - Drehbuch: Luc Besson; Laenge: 104 Minuten

Mit der Angelei im Vor-Ruhestand wird es wohl nichts. Erneut wird Frank Martin auf einen Transportauftrag geschickt. Dieses Mal mit hoechst unerfreulichem explosiven Armband, das aktiviert wird, sobald Frank mehr als 30 Meter von seinem Ingolstaedter Fahrzeug entfernt ist. Was er transportieren soll, weiss er wie ueblich nicht. Dafuer begleitet ihn eine mysterioese junge Frau, die ebenfalls eines der Armbaender traegt. Mit der Zeit offenbart sich, dass hinter der Mission ein verbrecherischer Erpressungsversuch des Ganoven Johnson steckt... - Gleich mal vorweg: Besson und Megaton ist es gelungen, den besten der drei Transporterfilme zu machen. Das bekannte Gerase und die Pruegeleien werden wieder clipartig von toll zusammengeschnippelten Sound- und Musikeffekten unterstuetzt Ungewoehnlich viel Schauspielanforderungen sind jedoch was Neues (wird von der Besetzung gut gemeistert). Fiesling Johnson ist darueber hinaus ein echter Gewinn. Manche stoerten sich vormals an den arg "unrealistischen" Actionideen und Logikmaengeln. Das haelt sich in Teil 3 in Grenzen und ist, wie man zugeben muss, auch immer Grundlage fuer einen grossen Spass. Was Frank nicht alles tut, um mindestens 30 Meter nahe am Auto zu bleiben! Nebenbei bemerkt: Ansehen auf DVD ist nicht. Das ist ein Film, der im Kino wirkt.

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