Gomtuu - Kinofilmearchiv
 
Home
Kino 2008
Kino 2007
StarTrekKinofilme

Hier im Archiv stehen Filme von 2006 und 2005. Hier das Bewertungsraster mit Gomtuus: 1=Nicht gut, aber wenn euch das Thema Spass macht reingehen, 2=Okay, aber irgendwas wurde maechtig verkorkst, 3=Gut, hier wird einem auf jeden Fall was geboten, 4=Klasse der Film ist mehr als nur gute Unterhaltung, 5=Spitze im Prinzip wurde hier ueberhaupt nichts falsch gemacht, 6=Meisterhafte Kinokunst mit Besuchspflicht

Aktuell vom Samstag 21.07.2007

Sin City (Filmklassiker von 2005)

Darsteller: Clife Owen, Jessica Alba, Bruce Willis, Rosario Dawson, Benicio del Toro, Mickey Rourke, Brittany Murphy, Nick Stahl, Alexis Bledel, Devon Aoki, Jaime King, Elijah Wood, Michael Clarke Duncan, Carla Gugino, Josh Hartnett, Michael Madsen, Marley Shelton, Arie Verveen, Rutger Hauer, Frank Miller, Jude Ciccolella

Hier mal ein Besipiel fuer sechs Gomtuus. Mir ist es immer noch ein Raetsel wie man so etwas Tolles hinbekommen kann. Drei Regisseure (Robert Rodriguez, Frank Miller, Quentin Tarantino) versammeln spezielle Schauspieler in dieser durchgestylten Comikwelt, durch die man als normaler, unbelasteter Kinobesucher komplett ueberfordert ist. Es ereignen sich in verschnipselter Manier kleine, irgendwie zusammengaengende Episoden, von denen eine spannender, mitreissender und ueberraschender als die davor ist mit unterschiedlichsten komplexen Charakteren. Langweiligen Tabus oder eingefahrenen dramaturgischen Richtlinien wird ueberhaupt kein Platz gegeben. Die hochgradig genial besetzten Rollen stechen sich nicht gegenseitig aus, sondern arbeiten harmonisch als Enheit. Herausheben will ich hier nur mal den meistunterschaetzten Akteur Clife Owen, der einer einfachen Heldenrolle besondere Tiefe verleiht. Besondere farbliche Ueberarbeitung verleiht dem Epos ein ganz besonderes Aussehen, ist allerdings immer aus einem bestimmten Grund vorhanden.

 

The Departed

Darsteller: Jack Nicholson, Leonardo di Caprio (Foto), Mark Wahlberg, Matt Damon, ...

In diesem Film von Scorsese geht es um die irische Mafia in Boston und deren Unterwanderung durch einen Polizeispitzel (Di Caprio). Die Mafia infiltriert ihrerseits die Polizei mit einem ihrer Maenner (Damon). Es entwickelt sich ein spannendes Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Protagonisten. Obwohl das Strickmuster aus anderen Gangster-Epen bekannt ist, kommen hier neue Elemente dazu: Der irische Moralkodex und die Darstellung der effektiven aber unheldenhaften Vorgehensweise der Polizei. Die Darstellerleistungen sind sehr gut, vor allem Di Caprio und Nicholsen sind brillant. Wie nicht anders zu erwarten spart Scorsese zudem nicht mit expliziter Gewaltdarstellung. Gute Gangsterfilm-Unterhaltung.

James Bond - Casino Royal

Darsteller: Daniel Craig (James Bond), Eva Green (Vesper Lind, Foto), Judi Dench (Q), Mads Mikkelsen (Le Chiffre)

Man merkt dem Film an, dass sich hier sehr viele Leute viel Muehe gegeben haben einen besonderen Bond-Film und einen guten Einstieg fuer den neuen Darsteller Craig zu produzieren. Es ist alles geboten, was sich die Fans wuenschen. Die einfache Handlung, Bond lockt seinen Kontrahenten Le Chiffre mit einem Pokerspiel, damit dieser Geld verliert und in Zugzwang gegenueber seinem Boss geraet und der britische Geheimdienst rankommt, ist nahezu perfekt inszeniert. Bonds laessige Aktionen und Sprueche, Guter Wechsel zwischen Aktion und ruhigen Erzaehlpassagen, Judi Dench als genervte Vorgesetzte Q, super Vorspann mit Musik von Audioslave,... man kann nix sagen. Dieser Bond ist lustig, spannend und actionreich. Gegen Ende wird es sogar richtig romantisch, ungewohnt fuer Bond.

Borat - Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan

Darsteller: Sacha Baron Cohen (Borat Sagdiyev), Pamela Anderson, Ken Davitian (Azamat Bagatov)

Borat, der kasachischer Reporter, reist mit seinem Partner Azamat in die Staaten, um einen Bericht zu drehen. Dort belehrt er seine Gespraechspartner und stellt investigative Fragen, ueber die Kultur des Landes. - Der Film wurde ziemlich heftig kritisiert, aber wer sich das Ding mal ansieht, kommt nicht umhin sich extremst den Arsch abzulachen. Man fuehlt sich im Kino dann zwar dreckig gegenueber den anderen Besuchern, aber ich glaube, genau das wollte Cohen ja erreichen. Mehr Gomtuus haette es gegeben, wenn die Erlebnisse noch spontaner, weniger gestellt wirken wuerden. Wie sich die zwei Kasachen nackt durchs Hotel pruegeln ist das lustigste, was ich seit langem gesehen habe.

Deutschland ein Sommermaerchen

Regie: Soenke Wortmann

Diese WM-2006-Dokumentation ist fuer alle Fussballfans eine schoene Sache. Die anderen koennen sich das allerdings sparen. Bemerkenswert ist die extrem gute Tonqualitaet, die darstellerischen Faehigkeiten der Fussballer (vor allem Schweini) und was Wortmann alles gelungen ist aufzunehmen. Das Material ist richtig zusammengeschnitten, dass sich keiner langweilen muss. Allerdings haette bei diesem WM-Verlauf der Film auch schwer schlecht werden koennen.

 

Crank

Darsteller: Jason Statham (Chev Chelios), Efren Ramirez (Kaylo), Amy Smart (Eve), Dwight Yoakam (Doc Miles), Jose Pablo Cantillo (Verona)

Chev, Ex-Kopfgeldjaeger, wacht zu Beginn des Films krank auf und erfaehrt von einem Feind per Video, dass er vergiftet worden ist und nur noch wenige Stunden zu leben hat. Er nutzt die Zeit um den Feind zu suchen und entdeckt, dank Information eines Freundes, dass stetige Adrenalinschuebe sein Sterben verzoegern, viellicht verhindern koennen. Von da ab tut er alles um sich aufzuputschen. Ein Hochgeschwindigkeitsfilm mit vielen lustigen Szenen und gestoerter Kamera-Arbeit. Die fuenf Gomtuus gelten fuer alle, die wegen Action ins Kino gegangen sind und den Film "Transporter" moegen. Fuer alle anderen waere die Bewertung ein Gomtuu.

Fluch der Karibik 2 - Dead Man's Chest

Darsteller: Johnny Depp (Captain Jack Sparrow), Orlando Bloom (Will Turner), Bill Nighy (Davy Jones), Naomie Harris (Tia Dalma), Martin Klebba (Marty), Keira Knightley (Elizabeth Swann), Alex Norton (Captain Bellamy), Stellan Skarsgård (Bill Turner)

Piratenfilme gibt es ja nicht so viele im Kino derzeit. Kann man also froh sein, eine inhaltlich verworrenes aber sehr slapstickartiges Seefahrer-Actionabenteuer vorgesetzt zu bekommen. Das Karibik-Gruselflair mit Weltklasse-Monster-Effekten und beeindruckenden Stars taeuscht aber nicht darueber hinweg, dass man sich nicht nur nach dem Film fragt, um was es eigentlich ging, sondern dank fehlendem Ende auch, wie das ausgehen soll. Dramaturgie-spezifisch ist anzumerken, dass das gegeneinander-arbeiten des Ensembles gewoehnungsbeduerftig aber nicht unoriginell ist.

Miami Vice

Darsteller: Colin Farrell (Sonny Crockett), Jamie Foxx (Ricardo Tubbs), Gong Li (Isabella), Naomie Harris (Trudy Joplin), Danny Trejo (Lt. Martin Castillo)

Als Fan der Serie war ich vom Kinotrailer nicht begeistert. Zum Glueck taeuscht dieser Eindruck, denn der Film ist sehr nah am Original und doch in der Gegenwart und nicht im 80er Szenario. Die Drogencops fahren wie gewohnt im feinen Zwirn in schnellen Autos und tragen grosskalibrige Waffen mit sich. Crockett und Tubbs infiltrieren in mustergueltiger Mission eine kubanische Drogenszene, treffen zwielichtige Kontaktpersonen, Frauen in den Discos, verhandeln mit FBI und lassen sich von Castillo, dem vaeterlichen Polizeichef-Veteranen instruieren. Der Film bietet nicht mehr als die Handlung einer guten Serienepisode, aber mehr verlangt keiner. Die Geschwindigkeitsdarstellung und die realistische Bedrohung der Polizisten ist allerdings zeitgemaess vermittelt.

Silent Hill

Darsteller: Radha Mitchell (Rose), Sean Bean (Christopher), Laurie Holden (Cybil), Alice Krige (Cristabella)

Leider geht dem Film ein wenig das Flair der Videospiel-Vorlage verloren, diese unwirkliche, albtraumhafte Gefahr. An deren Stelle tritt im Film mehr explizite Gefahrendarstellung. Toll ist Silent Hill getroffen und die Handlung, vor allem das Ende sind so wie man sich das vorstellt. Leider geht alles etwas durch den seltsamen Schnitt verloren. Silent Hill ist ein super Thematik, aus der man haette mehr machen koennen. Zumindest Splatter-Freunde werden dank einiger erfuellender Szenen wohl befriedigt.

 

Huegel der blutigen Augen

Darsteller: Aaron Stanford (Doug Wood), Emilie de Ravin (Brenda Carter), Ted Levine (Bob Carter), Kathleen Quinlan (Ethel Carter), Vinessa Shaw (Lynne Wood), Dan Byrd (Bobby Carter), Robert Joy (Lizard)

Das Vorbild aus den 70ern gilt als Klassiker und auch das Remake von 2006 kann sich sehen lassen. Die Sozialkritik ist jedoch gekuerzt worden. Eine Familie ist mit dem Wohnmobil auf Ausflugstour und verfaehrt sich in ein ehemaliges Nukleartestgebiet in dem Mutanten hausen. Huebsch grausig erzaehlt der Film, was sich die Kinobesucher eigentlich von Beginn an denken koennen. Trotzdem sind viele aus dem Kino gegangen, als der Spass nach der recht mueden ersten halben Stunde beginnt. Interessantt ist die Wandlung der ueberlebenden Familienmitglieder. Fuer den Kultstatus ist jedoch noch zu wenig geboten.

X-Men 3

Darsteller: Patrick Stewart, Hugh Jackman, Ian McKellen, Halle Berry (Foto), Famke Janssen, Anna Paquin, Kelsey Grammer, Rebecca Romijn

Im dritten Teil spitzt sich ein Krieg zwischen Militaer und Mutanten zu. Dabei beginnt der Film phaenomenal mit einem Rueckblick zwanzig Jahre zurueck zur Jugend von Xavier und Magneto und zeigt auch einige andere nette Randepisoden. Leider gibt es kaum noch interessante Momente, wie man sie aus den ersten beiden Filmen kannte. Der dritte Teil ist fast ein reiner CGI-Action-Film, die Handlungsideen nur im Ansatz erkennbar, nicht zu Ende gedacht. Zudem gibt es eine Art offenes Ende, wenn man bis nach dem Abspann sitzen bleibt. Die Effekte sind allerdings sehenswert.

16 Blocks

Darsteller: Bruce Willis (Jack Mosley), Mos Def, David Morse, Alfre Woodard, Cylk Cozart, Tig Fong, Danny Lima, Robert Racki, Sasha Roiz

Polizist Mosley ist muede von der Schicht und nebenbei Alkoholiker. Jetzt soll er auch noch nach Feierabend morgens einen Kleinkriminellen 16 Haeuserblocks weiter abliefern. Was er nicht weiss, koruppte Polizisten wollen den Mann tot sehen, weil er sonst vor Gericht empfindliche Informationen verraten koennte. Nachdem Mosley getroedelt hat, merkt er, dass alle moeglichen Leute seinem Passagier nach dem Leben trachten. Er beschliesst ihn konsequent zu beschuetzen. 16 Blocks ist eigentlich keine so gute Geschichte, die aber stark besetzt ist und tolles Bildmaterial liefert. Der typische Bruce-Willis-Actionkracher ist es allerdings selbstverstaendlich nicht.

Der Da Vinci Code - Sakrileg

Darsteller: Tom Hanks (Robert Langdon), Audrey Tautou (Sophie Neveu), Jean Reno (Bezu Fache), Ian McKellen (Sir Leigh Teabing), Alfred Molina (Bishop Aringarosa), Paul Bettany (Silas), Jürgen Prochnow (Bankier)

Ich finde die Buchvorlage nicht so gut, aber die Topbesetzung holt einiges aus dem Inhalt raus. Tom Hanks merkt man an, dass ihn die flache Rolle von Langdon total unterfordert. Der Film wirkt somit um einiges realistischer als der Roman. Es geht darum, dass der Louvre-Direktor den Historiker Langdon darauf aufmerksam machen will, was sich hinter der Legende der heiligen Grals versteckt und wo sich das befindet. Direktor Saunieres Tochter Sophie unterstuetzt ihn bei einer Suche, waehrend sie staendig von Polizei und religioesen Fanatikern verfolgt werden. Also Buch liegenlassen und lieber Film gucken.

Underworld: Evolution

Darsteller: Kate Beckinsale (Selene), Scott Speedman (Michael Corvin), Tony Curran (Marcus), Bill Nighy (Viktor), Shane Brolly (Kraven)

Teil eins "Underworld" war ein ueberraschende Vampirfilm-Hit im Jahr 2004, weil er eine nachdenkliche Vampir-Heldin Selene in einer halbwegs durchdachten Welt zeigte, die sich an gaengigen Szenarien orientierte (Blade, Interview mit einem Vampir, World of Darkness, Lost Boys etc.). "Evolution" legt an Action zu und verlegt das Abenteuer von der Stadt in die Natur. Underworld funktioniert zum Grossteil wegen Perfektbesetzung Beckinsale (die sich eigentlich selbst vor Horrorfilmen gruselt) und der Matrix-Aesthetik, die in eine Dracula-Welt eingepasst ist. Um Teil zwei zu verstehen sollte man den ersten gesehen haben. Viele schlechter ist er nicht.

Serenity

Darsteller: Nathan Fillion (Captain Malcolm Reynolds), Gina Torres (Zoe), Alan Tudyk (Hoban 'Wash' Washburne), Morena Baccarin (Inara), Adam Baldwin (Jayne), Jewel Staite (Lee "Kaylee" Frye), Sean Maher (Dr. Simon Tam), Summer Glau (River Tam), Ron Glass (Shephard Book)

Serenity ueberforderte 2005 die vernachlaessigten Science Fiction Fans mit einem extrem komplexen Weltraum-Universum, kreiert von Buffy-Erfinder Joss Whedon, in dem eine symphatische Raumschiff-Crew Abenteuer erlebt. Weltraum-Epen von diesem Kaliber sind selten geworden und daher empfehle ich den Film sehr. Die Geschichte in Serenity baut auf der Fernsehserie "Firefly" auf und hat daher schon einen ansehnlichen Hintergrund, weswegen es in dem Film von Beginn an erfreulich zuegig losgeht. Ansehen!